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Lecce wird als Florenz des Südens bezeichnet. Grund dafür sind die vielen Bauten im Lecceser Barockstil. Der weiche Tuffstein, der in der Umgebung von Lecce abgebaut wird, machte eine relativ leichtes Bauen möglich, so dass viele Barock-Gebäude im Zentrum zu finden sind.
Lecce liegt nur 12 km vom Meer entfernt und hat knapp 100.000 Einwohner und ist die Provinzhauptstadt der Provinz Lecce auf der Halbinsel Salento in Apulien.

Die Geschichte von Lecce geht weit in die Antike zurück und beruht auf Legenden und wurde seither von zahlreichen Herrschern erobert.
2015 war Lecce italienische Kulturhauptstadt.
Typisch sind die roten Erdschichten und die Abwesenheit von Wasserläufen an der Erdoberfläche. Dank zahlreiche Erdlöcher wird das Regenwasser in die unteren Schichten geleitet und gespeichert.
Lecce liegt am Fluss Idume, der in die Adria fließt. Zur Versorgung der Landwirtschaft in der Ebene wurde ein künstliches Kanalsystem gebaut.

Lecce ist reich an Kunstwerken und Zeugnissen der römischen, mittelalterlichen und der Kunst der Renaissance. Besonders hat sich jedoch der Stil des Barock verbreitet, der als eine besondere Variante, der so genannte Lecceser Barock bekannt wurde. Dieser Baustil ist in Lecce seit dem siebzehnten Jahrhundert, der Zeit der spanischen Herrschaft weit verbreitet. Der weiche Lava-Tuffstein in Gold und warmen Farben ließ sich gut bearbeiten und bot daher zahlreiche Möglichkeiten, der Fantasie freien Lauf zu lassen.

Das römische Amphitheater

Amphitheater Amphitheater

Das Amphitheater befindet sich mitten im Herzen von Lecce, in der Piazza Sant’Oronzo
In der Antike befand es sich am östlichen Stadtrand. Es wurde unter Kaiser Augustus gebaut mit einer Größe von 102 m × 83 m und konnte 14.000 -25.000 Zuschauer fassen.
Gut erhalten sind dir Säulen und Rundböden aus Tuffstein und bei Ausgrabungen  kamen Teile von Friesen und Inschriften zutage.
In der Nähe des Amphitheaters wurde ebenfalls eine vorrömische Nekropole Inschriften entdeckt.

Piazza Sant’Oronzo

Piazza Sant’Oronzo Lecce Piazza Sant’Oronzo

Das Zentrum des eleganten Platzes bildet neben der Statue von Sant’Oronzo, dem Schutzpatron von Lecce, die Säule, die durch die Stadt Brindisi gespendet wurde.
Teilweise ist die Piazza Sant’Oronzo durch das römische Theater vereinnahmt, das Anfang des 20. Jh. ausgegraben wurde.

Weiterhin finden sich im „Wohnzimmer von Lecce“ das alte Rathaus, daneben die die Kirche San Marco, die die Existenz einer Kolonie von venezianischen Kaufleute in Lecce bezeugt sowie die Kirche Santa Maria delle Grazie.

Die Burg von Lecce

Das Castello wurde auf Verlangen von Karl V. errichtet mit dem Ziel, sich erfolgreich gegen die türkischen Invasoren zu verteidigen, die 1480 bereits in Otranto eine blutige Schlacht gewonnen hatten.
Karl V. erweiterte im 16. Jh. die bereits bestehen Verteidigungsstrukturen mit Bastionen und Wassergraben. Das Castel wird heute für Veranstaltungen genutzt.

Die Tore zur Altstadt von Lecce

Porta Napoli Lecce, Stadttor Porta Napoli

Lecce war einst nur durch vier Stadttore zu betreten: Porta Napoli (im Nordwesten), Porta Rudiae im Westen von der antiken Stadt Rudiae, Porta San Biagio, im Süden von Capo di Leuca und Porta San Martino im Osten vom Hafen San Cataldo.

Das Stadttor Porta Napoli wurde 1548 von Karl dem V. auf dem ehemaligen Platz der antiken Porta San Giusto errichtet und ist gleichzeitig der Triumphbogen.

Wenige Meter vom Triumphbogen entfernt, befindet sich der Obelisk, der 1822 errichtet wurde.
Das Stadttor Porta Rudiae wurde nach dem Zerfall im Jahr 1700 im barocken Stil rekonstruiert.
Ebenfalls durch den barocken Stil und noch jünger ist das Stadttor San Biagio.

Kirchen in Lecce

Die meisten religiösen Bauten aus dieser Zeit tragen den Stil des Lecceser Barock.
An dieser Stelle sollen nur die wichtigsten Kirchen von Lecce genannt werden

Der Dom von Lecce

Kathedrale Lecce, Dom Maria Santissima Assunta

Der Dom von Lecce ist die Kathedrale Maria Santissima Assunta. Die Kathedrale wurde im Jahr 1144 von Bischof Formoso geweiht und später im Jahre 1659 von dem Architekten Giuseppe Zimbalo auf Geheiß von Bischof Luigi Pappacoda im Barockstil umgebaut.

Basilika Santa Croce

Basilika Santa Croce Basilika Santa Croce in Lecce

Die Basilika Santa Croce ist einer der größten Gebäudekomplexe von Lecce und gleichzeitig das bedeutendste Beispiel für den Lecceser Barock. Der mächtige Bau eröffnet sich, wenn man von Via Umberto kommt.

Gualtieri VI von Brienne, Graf von Lecce , hatte bereits 1353 ein Kloster auf dem Grund errichtet, das später von Juden bewohnt wurde, welche 1510 aus der Stadt getrieben wurden, um einen Kirchenkomplex zu errichten. Der Bau der heutigen Kirche Santa Croce begann im Jahr 1549 und endete 1590 mit der Kuppel. 1906 wurde die Kirche Santa Croce von Papst Pius X. zur Basilika erhoben.

Die Fassade wird durch eine Reihe von Säulen und ein Balkon mit Balustraden dekoriert. Reliefs und Skulpturen, eine reich verzierte Fensterrosette, Blumenfriese, Obst und Putten schmücken die Fassade.

Der Innenraum ist ein lateinisches Kreuz mit drei Schiffen, die durch Säulen mit geschnitzten Kapitellen geteilt sind. Der Altar von San Francesco di Paola ist mit zwölf Reliefs dekoriert, die das Leben des Heiligen darstellen, eine Arbeit von Francesco Antonio Zimbalo.
Neben der Basilika Santa Croce befindet sich der Palazzo die Celestini, der 1659 bis 1695 unter Giusepope Zimbalo gebaut wurde und ebenfalls ein einprägsames Gebäude des Barock darstellt. Früher beherbergte der Palazzo die Celestini den gleichnamigen Orden der Cölestiner, ist aber heute Regierungssitz der Provinz.

Kirche der Heiligen Niccolò und Cataldo

Die Kirche der Heiligen Niccolò und Cataldo ist eine der ältesten Kirchen in Lecce. Sie wurde  im Mittelalter im Jahre 1180 vom Normannen Tancredi d‘Altavilla gebaut und im Jahre 1716 mit barocken Elementen restauriert, wobei immer darauf geachtet wurde, den ursprünglichen Stil zu bewahren.

Zahlreiche weitere Kirchen schmücken Lecce, die einst Orden beherbergten, wie den Orden der Carmeliten (Monastero dei Carmelitani mit der Kirche Carmine), das Dominikanerkloster, das Kollegium der Jesuiten im Palazzo die Gesuiti, den Orden der Augustiner im Convento degli Agostiniani von 1574, das Konservatorium der Heiligen Anna an der Kirche Sant’Anna sowie der Kreuzgang der Dominikaner im Konvent San Domenico fuori Mura.

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