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von Elisabeth Turker Nudeln erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit. Spaghetti und Penne sind auf jedem Esstisch oft und gerne gesehen – und das schon seit vielen hundert Jahren Wir erzählen euch die Geschichte der Nudel!

Wer hat die Nudel erfunden?

Tja, wer hat’s erfunden? Nein, diesmal nicht die Schweizer. Aber wer genau die Nudel nun tatsächlich erfunden hat, ist bis heute noch unklar. China und Italien stritten lange darum, wer von den beiden der Erste war. 2005 kam dann die Gewissheit: In China wurde bei Ausgrabungen ein rund 4000 Jahre alter Topf mit Nudeln gefunden. Es handelte sich um eine Art Spaghetti, etwas über einen halben Meter lang.

Damit mussten die Italiener einsehen, dass die Chinesen wohl doch die wahren, oder zumindest die ersten „Nudelerfinder“ sind. Der Vorwurf, die Italiener hätten die Herstellung der Nudel von den Chinesen abgeschaut, entspricht aber vermutlich nicht der Wahrheit. Wahrscheinlicher ist, dass die Nudel an mehreren Orten unabhängig voneinander erfunden wurde.

Marco Polo und die Nudel

Lange nahm man an, dass der Entdecker Marco Polo die Nudel im 13. Jahrhundert aus China nach Europa brachte. Vor allem in Griechenland und Italien gab es Nudeln aber schon in der Antike. Forscher entdeckten in italienischen Gräbern aus dem 4. Jahrhundert Abbildungen von Geräten zur Nudelherstellung. Man kann unter anderem ein Nudelbrett, eine Teigzange und ein Nudelholz erkennen.

Der spanische Reisende Al-Idrisi berichtete im 12. Jahrhundert von einer fadenförmigen Speise aus Mehl, die in Sizilien hergestellt wurde. Somit ist also bewiesen, dass es schon lange vor Marco Polos Chinareise Nudeln in Italien gab. Sicher ist aber auch, dass der hoch angesehene Kaufmann mehrere Nudelsorten und auch einige Rezepte aus China nach Italien brachte. Und so vielleicht die Nudel wieder mehr ins Zentrum der italienischen Speisekarte rückte.

Eine andere Vermutung besagt, dass es die Griechen waren, die die Nudel unter dem Namen „laganon“ (großes, dünnes, in Streifen geschnittenes Nudelblatt) nach Süditalien brachten. Die Römer änderten den Namen in das lateinische Wort „laganum“. In manchen süditalienischen Gebieten wird die Nudelsorte Tagliatelle auch heute noch „laganelle“ genannt.

Ab auf die Wäscheleine

Alte Dokumente aus dem 11. und 12. Jahrhundert beweisen, dass auch Inder und Araber Nudeln gegessen haben. Sowohl das indische und arabische Wort für Nudel und auch die italienischen „Spaghetti“ bedeuten übersetzt Faden oder Schnur. Die Araber waren übrigens die ersten, die die Teignudeln auf Wäscheleinen trockneten und so haltbar machten.

Bis dahin mussten die Nudeln sofort nach der Herstellung gegessen werden. Als die Araber Sizilien besetzten, brachten sie die Methode der Nudeltrocknung nach Europa. Jetzt konnten die Nudeln auf Reisen als Proviant mitgenommen werden.

Es kann also mit einiger Sicherheit gesagt werden, dass die Nudel ihren Siegeszug durch Europa tatsächlich in Sizilien, also in Italien begann. Trotzdem haben die Chinesen den 4000 Jahre alten Beweis, dass sie vermutlich schon lange vor den Italienern und den Griechen die Kunst um die Nudel kannten. Wir sind jedenfalls froh, dass die Nudel erfunden wurde, egal von wem, oder wann. Hauptsache mit viel Soße.